Unter dem Begriff Verwitterung fasst man „die Veränderung des Gesteins im Kontakt mit der Atmosphäre, mit Wasser und mit Energieumsetzungen, mit Ein- und Ausstrahlung und in Wechselwirkung mit dem ersten Leben zusammen“ (Stahr et. al. 2016, S. 32).

Hierbei unterscheidet man:

  • physikalische Verwitterung
  • biogene Verwitterung
  • chemische Verwitterung

Diese Prozesse stellen die Grundlage für Prozesse, die die Bodenbildung neu ordnen durch z.B. Neubildung oder Zersetzung von Mineralen und Nährstoffe freisetzen.


Physikalische Verwitterung

Bei der physikalischen Verwitterung erfolgt eine Zerkleinerung des Ausgangsgesteins durch die Freisetzung von Kräften welche den Gesteinsverband zerstören. Dies führt zur Vergrößerung der spezifischen Oberfläche.

Insolationsverwitterung

Thermische Ausdehnung oder Kontraktion durch große tägliche Temperaturschwankungen (oder auch Vegetationsbrände) führt zu Riss- oder Kluftbildung oder gar zum Zersatz des Festgesteins. Bei Gesteinen die aus mehreren Mineralen aufgebaut sind wird der Temperaturgradient durch die unterschiedliche Erwärmung von hellen (Quartz) und dunklen (Biotit) Mineralen verstärkt. Sonderfälle:

  • Exfoliation
  • Kernsprung

Frostsprengung

Wasser dringt in Gestein durch Risse (z.B. durch Insolationsverwitterung) ein und dehnt sich in Folge des Gefrierens aus. Dabei findet eine Volumenvergrößerung von ca. 9% statt. In der Folge wird das Material weiter in seine Einzelminerale zerlegt.

Salzsprengung

In ariden Klimaten kommt es statt zu Frostsprengungen zu Salzsprengungen. In Folge der Verdunstung des Wassers kristallisiert das darin gelöste Salz und führt durch seine Volumenvergrößerung ebenfalls eine Sprengwirkung.

Druckentlastung (Matratzenverwitterung)

Durch Abtragungsvorgänge des Festgesteins an der Oberfläche entwickeln sich mit der Zeit im Gesteinsverband darunter Entspannungsvorgänge, die zu oberflächenparallelen Kluftsystem führen

Chemische Verwitterung

Bewirkt Lösungsvorgänge und führt zu teilweise Mineralneubildung.

Lösungsverwitterung

Hydrolyse

Säureverwitterung

Oxidationsverwitterung