Felshumusböden bzw. Skeletthumusböden zeichnen sich durch eine Humusauflage aus, die einen hohen Anteil an organischer Substanz aufweist (mehr als 30%). Diese Böden sind typisch für Gebiete, in denen der A-Horizont, also die oberste Bodenschicht, fehlt. Stattdessen liegt der organisch reiche Humus direkt über dem Gestein, Geröll oder feinkörnigem Schotter. Diese Böden sind besonders in Hoch- und Mittelgebirgen verbreitet, wo sie häufig bewaldete Flächen bedecken.

Felshumusböden entstehen auf massiven Felsen während sich Skeletthumusböden auf feinerdearmen Schotter oder Geröll entwickelt. Der Unterschied ist in der Horizontabfolge beim Untergrundhorizont C (Ausgangsgestein) am vorangestellten geogenen Kürzel “m” (für “massiv, nicht grabbar”) und “l” (für “Lockersubstrat, grabbar”).

Ein markantes Merkmal der Felshumusböden ist die geringere chemische Verwitterung des darunterliegenden Gesteins. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Bedingungen in diesen Höhenlagen weniger zur chemischen Zersetzung des Gesteins beitragen. Stattdessen dominiert dort die physikalische Verwitterung; zudem findet eine verstärkte Akkumulation von Humus statt, was zu den hohen organischen Anteilen in der Bodenauflage führt. Die dichte Humusauflage bietet nicht nur einen nährstoffreichen Lebensraum für zahlreiche Pflanzen und Tiere und damit perfekte Bedingungen für die Ansiedlung weiterer Arten, sondern schützt auch das darunterliegende Gestein vor Erosion und weiteren physikalischen Verwitterungsprozessen.

Zusammengefasst sind Felshumusböden charakteristische Bodentypen der Hoch- und Mittelgebirge mit einer dominanten Humusauflage über felsigem oder schotterigem Untergrund. Ihre besondere Zusammensetzung und die ökologischen Funktionen machen sie zu einem wichtigen Bestandteil der Gebirgslandschaften.


Zusammenfassung

  • Humusauflage (>30% organische Substanz) über Gestein (A-Boden fehlt)
  • Ausprägungen sind Felshumus-/Skeletthumusboden
  • entwickeln sich auf Fels/feinerdearmen Schotter (oder Geröll)
  • weniger chemische Verwitterung, dafür mehr Humusakkumulation sowie physische Verwitterung
  • Vorkommen Hoch-/Mittelgebirge (oft bewaldet aber keine Nutzung)