Allgemeines
Humus ist die Gesamtheit der abgestorbenen organischen Masse im Boden. Er unterliegt vor allem der Aktivität der Bodenorganismen (Edaphon), die durch ihren Stoffwechsel laufend zum Auf-, Um- oder Abbau des Humus beitragen. Im Laufe der Humifizierung entstehen Huminstoffe.
Entstehung von Humus
Zersetzung
- biochemische Initialphase
- mechanische Zerkleinerung
- mikrobieller Aufbau (?)
Mineralisierung
Humifizierung
Arten von Humus
Mull
- Horizontabfolge: (L)-(Of)-Ah
- günstige, nährstoffreiche Bedingungen
- rascher Streuabbau (innerhalb eines Jahres)
- pH-Wert neutral bis leicht sauer
- hohe biotische Aktivität, hohe Bioturbation
- fließender Übergang zwischen dünner, fast fehlender Auflage und mineralischem, stark humosen Oberboden
- vor allem unter Steppen- und Laubwaldvegetation sowie bei vielen Wiesen- und Ackerstandorten
- typische Böden: alle möglich, außer Podsol und Stagnogley
Moder
- Horizontabfolge: L-Of-Oh-Ah, unscharfe Abgrenzung
- Zwischenform zwischen Mull (nährstoffreichsten) und Rohhumus (nährstoffarmsten)
- pH-Wert sauer
- feucht bis gelegentlich vernässt
- organische Substanz meist wenig intensiv in den mineralischen Oberboden eingearbeitete
- un- bis wenig zersetzte Lage ist deutlich mächtiger als bei Mull
- typisch für krautreiche Nadelwälder auf wenig vernässten Böden, für Laub- und Mischwald auf schwach sauren oder mäßig vernässten Böden
- typische Böden: saure Parabraunerden, Podsole
Rohhumus
- Horizontabfolge: L-Of-Oh-(Ah)
- Ah fehlt fast völlig
- nährstoffarme, saure (quarzreiche) und grobkörnige Substrate
- kühlfeuchtes Klima
- Vegetation mit schlecht abbaubarer Streu (weites C-N-Verhältnis)
- im Rohhumus entstehende Fulvosäuren tragen zur Versauerung bei
- sehr geringe biologische Aktivität (geringe Bioturbation)
- sehr dicke, un- bis wenig zersetzte Lage auf dicker mäßig zersetzter Lage auf mineralischem Boden
- typische Böden: Podsole, Stagnogley