Allgemeines

Humus ist die Gesamtheit der abgestorbenen organischen Masse im Boden. Er unterliegt vor allem der Aktivität der Bodenorganismen (Edaphon), die durch ihren Stoffwechsel laufend zum Auf-, Um- oder Abbau des Humus beitragen. Im Laufe der Humifizierung entstehen Huminstoffe.


Entstehung von Humus

Zersetzung

  1. biochemische Initialphase
  2. mechanische Zerkleinerung
  3. mikrobieller Aufbau (?)

Mineralisierung

Humifizierung


Arten von Humus

Mull

  • Horizontabfolge: (L)-(Of)-Ah
  • günstige, nährstoffreiche Bedingungen
  • rascher Streuabbau (innerhalb eines Jahres)
  • pH-Wert neutral bis leicht sauer
  • hohe biotische Aktivität, hohe Bioturbation
  • fließender Übergang zwischen dünner, fast fehlender Auflage und mineralischem, stark humosen Oberboden
  • vor allem unter Steppen- und Laubwaldvegetation sowie bei vielen Wiesen- und Ackerstandorten
  • typische Böden: alle möglich, außer Podsol und Stagnogley

Moder

  • Horizontabfolge: L-Of-Oh-Ah, unscharfe Abgrenzung
  • Zwischenform zwischen Mull (nährstoffreichsten) und Rohhumus (nährstoffarmsten)
  • pH-Wert sauer
  • feucht bis gelegentlich vernässt
  • organische Substanz meist wenig intensiv in den mineralischen Oberboden eingearbeitete
  • un- bis wenig zersetzte Lage ist deutlich mächtiger als bei Mull
  • typisch für krautreiche Nadelwälder auf wenig vernässten Böden, für Laub- und Mischwald auf schwach sauren oder mäßig vernässten Böden
  • typische Böden: saure Parabraunerden, Podsole

Rohhumus

  • Horizontabfolge: L-Of-Oh-(Ah)
  • Ah fehlt fast völlig
  • nährstoffarme, saure (quarzreiche) und grobkörnige Substrate
  • kühlfeuchtes Klima
  • Vegetation mit schlecht abbaubarer Streu (weites C-N-Verhältnis)
  • im Rohhumus entstehende Fulvosäuren tragen zur Versauerung bei
  • sehr geringe biologische Aktivität (geringe Bioturbation)
  • sehr dicke, un- bis wenig zersetzte Lage auf dicker mäßig zersetzter Lage auf mineralischem Boden
  • typische Böden: Podsole, Stagnogley

Huminstoffe